Gruppenfoto mit Vertreter:innen des Verbands und der CDU in den Ludgeri Höfen
Frisch gebackene Kekse und Schnittchen sorgten für einen ungezwungenen Einstieg in einen besonderen Termin: NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Karl-Josef Laumann besuchte am 22. September 2025 die Ludgeri Höfe in Ahlen. Gemeinsam mit dem Bürgermeisterkandidaten, Matthias Harman, Vertretern der CDU-Fraktion, der Geschäftsführung des Caritasverbandes, Heinrich Sinder, der Einrichtungsleitung, Birgit Wonnemann, und weiteren Gästen kam er mit Bewohnerinnen, Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen ins Gespräch.
Herr Sinder erinnerte im geschichtlichen Rückblick daran, dass der Bau der Ludgeri Höfe mitten in der Pandemie im Herbst 2020 fertiggestellt wurde." Eine echte Herausforderung, da Besuche nur sehr eingeschränkt möglich waren", so Sinder. Erst nach einigen Jahren habe sich ein normaler Betrieb eingespielt.
Im Austausch mit dem Minister standen die großen Themen der Sozialpolitik im Mittelpunkt: Pflege, Wohnen und Quartiersarbeit. Laumann betonte die angespannte Lage der Pflegeversicherung: Milliardenbeträge fehlten, Reformen seien unausweichlich.
Auch die Wohnungsnot kam zur Sprache. Für die 17 geförderten Wohnungen der Ludgeri Höfe gibt es aktuell rund 80 Anfragen - ein deutliches Zeichen für einen hohen Bedarf. Minister Laumann machte deutlich, dass Wohnen in jedem Alter für ihn eine Kernfrage der Sozialpolitik ist:
"Arbeit und Wohnen gehören für mich zusammen. Das Wohnen ist die neue soziale Frage."
Minister Karl-Josef Laumann im Gespräch mit einer Bewohnerin in ihrer Wohnung in den Ludgeri Höfen
Besonders intensiv wurde auch über die Quartiersarbeit gesprochen. Angebote wie Waffelbacken, gemeinsame Feste, Erzählcafé oder Formularhilfe schaffen Begegnung und soziale Teilhabe für ältere Menschen. "Familienverbände gibt es kaum noch, Einsamkeit ist eine große Herausforderung", so die Einschätzung aus der Praxis. Das aktuelle Quartiersprojekt wird von der Stiftung Deutsches Hilfswerk finanziert, endet aber im Juni 2026. Eine Fortführung wäre wichtig, um diese wertvolle Arbeit zu sichern.
Im Anschluss besichtigte Minister Laumann die offene Küche, Waschräume und Apartments der Ludgeri Höfe. Besonders beeindruckt zeigte er sich vom Konzept des frisch zubereiteten Essens, der Sauberkeit und der angenehmen Atmosphäre. "Gutes Essen ist im Alter ein besonderes Erlebnis", betonte er. Eine Bewohnerin berichtete, wie wohl sie sich in Ahlen fühlt: Sie genießt die Gemeinschaft, löst Kreuzworträtsel, fährt Rikscha und nimmt aktiv am Leben teil.
Auch Ehrenamtliche kamen zu Wort, die gerade bei der Formularhilfe im Einsatz waren. Sie schilderten, wie sehr ältere Menschen unter wachsender Bürokratie und komplizierter Digitalisierung leiden.
Zum Abschluss lobte Laumann die ruhige, grüne Lage der Ludgeri Höfe und das Engagement des Caritasverbandes. Er nahm sich viel Zeit für Gespräche und zeigte sich beeindruckt von dem, was in Ahlen entstanden ist: ein Ort, an dem Pflege, Wohnen und Gemeinschaft in besonderer Weise zusammenfinden.